Herzlich willkommen bei MacFrakturix 2
• Inhaltsverzeichnis
MacFrakturix sieht jetzt etwas anders aus. Der Name und auch das Programmsymbol sind neuerdings in der DS-Nuernberger gesetzt. Ansonsten hat sich im Vergleich zu Version 1.x äußerlich nicht viel verändert.
Trotzdem gab es jede Menge Veränderungen das Innenleben von MacFrakturix betreffend. Mit der aktuellen Version der Programmier-Umgebung XOJO lassen sich ausschließlich „Cocoa“-Programme erzeugen. Das erkennt man z.B. daran, daß im Schriftmenue nur noch die Schrift-Familien und nicht mehr die Schrift-Schnitte angezeigt werden. Es läßt sich also beispielsweise nur noch die „DSNuernberger“ auswählen. Den jeweils gewünschten Schrift-Schnitt (beispielsweise regular, bold oder italic) wählt man dann bei der Weiterbearbeitung in der Textverarbeitung bzw. im Layout-Programm aus.
Verbunden mit der Umstellung auf die Cocoa-Programmier-Schnittstelle mußten wichtige Routinen neu programmiert werden. Außerdem hat sich das Konzept des Programmes etwas verändert. Die Umwandlung geschieht jetzt nur noch in einer Richtung und zwar von niedrigerer zu höherer Komplexität der Umwandlung:
Antiqua → Druckschrift → Schreibschrift → Ensisheim
Innerhalb der Druck- und Schreibschriften ist eine Umwandlung in eine andere Schrift derselben Kategorie möglich. Doch die zusätzlichen Veränderungen für Schreibschriften – und ggfs. für die DSEnsisheim – werden nicht wieder rückgängig gemacht. Stattdessen gibt es jetzt die Möglichkeit, alles (!) rückgängig zu machen und den ursprünglichen Antiqua-Text wiederherzustellen. All diese Veränderungen begründen den Übergang zu Version 2.
Bitte lesen Sie dieses Handbuch einmal ganz durch! Dann sind Sie im Bilde, was die Besonderheiten von Frakturschriften auf dem Rechner angeht, und Sie haben verstanden, wie MacFrakturix funktioniert. Das wiederum verhilft Ihnen hoffentlich zu schnellen Erfolgserlebnissen – und erspart Ihnen und mir vermutlich einigen Ärger.
Es ist abwegig, die Verwendung von Frakturschriften mit rechtsextremer Gesinnung gleichzusetzen. Im Gegenteil: Diese Schriften wurden 1941 von den Nazis als angebliche „Schwabacher Judenlettern“ verboten. Nichtsdestotrotz sind es immer wieder neonazistische und rechtsextreme Kreise, die versuchen, gebrochene Schriften für ihre Ideologien zu instrumentalisieren. Doch Fraktur ist eine Sache der Typografie und keine Weltanschauung!
MacFrakturix ist für alle Menschen bestimmt, die Freude an schönen Schriften und an ansprechenden Texten haben. Ihnen den Umgang mit Frakturschriften zu erleichtern, ist Sinn und Zweck dieses Programms. MacFrakturix darf ausdrücklich nicht verwendet werden, um antisemitische, rechtsextreme, nationalistische und andere menschenfeindliche Gedanken zu verbreiten.
Dieses Programm ist ein kleines aber feines Werkzeug! Es verhilft dem im Fraktursatz Ungeübten zu einem ansprechenden und typografisch korrekten Fraktursatz – und dem Geübten erspart es jede Menge Zeit. Zugleich ist es ein Werkzeug, in dem viel Arbeit, Zeit und nicht zuletzt auch Geld steckt. Bitte überweisen Sie deshalb bei regelmäßiger Nutzung den Sharewarebetrag! Nähres finden Sie unten unter Shareware. Zunächst aber sollten Sie das Programm einmal kennenlernen und in Ruhe ausprobieren.
• Fraktur im Bleisatz und mit dem Computer
Der Buchdruck mit beweglichen Lettern war eine epochale Erfindung. Setzkästen voller Buchstaben, Zahlen, Zeichen und Zwischenräumen ermöglichten es den „Jüngern Gutenbergs“, Texte bedeutend schneller zu setzen und zu drucken, als es bis dahin möglich gewesen war. So konnten sich neue Gedanken in einer bis dahin nicht gekannten Geschwindigkeit in der Welt verbreiten. Der Reformation beispielsweise kam die derart revolutionierte „schwarze Kunst“ sehr zugute.
Das Geniale an der Erfindung war die Möglichkeit, den Bestand an Buchstaben und andern Zeichen immer wieder neu zusammensetzen und nach Gebrauch wieder auflösen zu können. Man reihte einfach Buchstaben an Buchstaben, fügte Abstände (Leerzeichen) und Interpunktion hinzu – fertig! Schwierig wurde es, wenn Buchstaben wie das „f“ oder das lange „s“ weit über das folgende Zeichen hinüberragten. Damit keine unschönen Lücken zwischen z.B. „s“ und „i“ entstanden, wurden solche Buchstaben zu einem Verbund (= Ligatur) zusammengefaßt. Typische Ligaturen sind: „ch“, „ck“, „tt“, „fl“, „tz“, „si“, „fi“.
Dieses Verfahren ist im digitalen Schriftsatz im Grunde unnötig, schließlich gibt es das „Kerning“ (Unterschneidung), d.h. Buchstabenabstände werden sozusagen individuell angepaßt. Trotzdem sind Ligaturen charakteristisches Merkmal von Fraktur und für einen „echten Bleisatz“ unverzichtbar, denn im Laufe der Bleisatz-Zeit haben sich einige Ligaturen zu eigenständigen Zeichen entwickelt, die gegenüber den in ihnen zusammengefaßten Einzel-Buchstaben eine eigenständige Ausprägung erhielten. Das gilt insbesondere für die Ligaturen „ch“, „ck“, „tz“, „ß“ oder auch für das „&“ – entstanden aus „e“ und „t“.
Ein weiteres charakteristisches Merkmal von Fraktur ist die Verwendung von Lang-s und Schluß-s. Das Lang-s ist die normale Form, das Schluß-s steht – man ahnt es schon – am Schluß von Wörtern, außerdem zeigt es innerhalb eines Wortes eine Fuge an. Übrigens: Auch Ligaturen werden nicht gesetzt, wenn die Buchstaben zu unterschiedlichen Wortteilen gehören – in „Wortteile“ stünde also keine tt-Ligatur. Diese leichtere Erkennbarkeit von Wortteilen macht es aus, daß viele Fraktur-Freunde mit gutem Grund behaupten, Fraktur schneller erfassen zu können als Antiqua.
Die Kehrseite: Frakturschriften müssen korrekt gesetzt sein, sonst ist das Schriftbild verwirrend und sieht unschön aus.
Die Firma Delbanco ◊ Frakturschriften hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1990 um die Bewahrung der Frakturschriften in ihrem authentischen Erscheinungsbild verdient gemacht und bietet heute eine Fülle hochwertiger Druck- und Schreibschriften für Computer an. Ihre DS-Schriften enthalten selbstverständlich alle bleisatz-typischen Ligaturen und Sonderzeichen.
Aufgrund der vielen in diesen Schriften vorhandenen Ligaturen – und um ein relativ flüssiges Schreiben zu ermöglichen – hat man für die DS-Schriften eine ganz besondere Tastaturbelegung gewählt, die allerdings ausgesprochen gewöhnungsbedürftig ist.
Ein paar Beispiele: Das Lang-s findet sich auf dem Platz des „s“, das Schluß-s anstelle des „+“. Auf dem Platz des „y“ findet sich die „st“-Liguatur; das normale „y“ erreicht man in den DS-Schriften mit alt + „y“. Schauen Sie einmal kurz in den Anhang des Handbuches auf Seite 22, dann sehen Sie, was ich meine…
• Die Arbeitsweise des Programmes
Es gab verschiedene Versuche, die Verwendung der DS-Schriften zu automatisieren, um die gewohnte Tastaturbelegung insbesondere für die Texterfassung beibehalten und dennoch die Charakteristika der Frakturschriften nutzen zu können. Seit 1999 gibt es den Ligaturix, ein Makro zur Verwendung in Word 97 (und neuer) unter Windows 95 (und neuer). Dieses Makro/Programm von Hans-Georg Soldat konvertiert Word-Dokumente von einer Antiqua-Schrift in eine DS-Frakturschrift und wurde bis zum Tod seines Erfinders Anfang 2012 stetig weiterentwickelt.
MacFrakturix ist eine Übertragung des Ligaturix auf die Gegebenheiten unter Mac OS. Da es hier keine entsprechende Standard- (bzw. Monopol-) Textverarbeitung gibt, geht MacFrakturix andere Wege: MacFrakturix ist ein eigenständiges Programm mit einem Textfenster, in das „ganz normaler“ Antiqua-Text hineinkopiert werden kann. Das geschieht entweder über die Zwischenablage oder per „Drag and Drop“ (d.h.: ein z.B. in der Textverarbeitung ausgewählter Textabschnitt wird auf das Textfenster gezogen und dort „fallen“ gelassen). MacFrakturix wandelt diesen Antiqua-Text auf Knopfdruck in den gewünschten DS-Frakturzeichensatz um und setzt dabei die nötigen Ligaturen und Zeichen mit einem Höchstmaß an Genauigkeit.
DS-Schriften enthalten viele Sonderzeichen, die in „normalen“ Schriften nicht vorkommen. Andererseits gibt es in ihnen bestimmte andere Zeichen nicht. Deshalb „sichert“ MacFrakturix einen Teil dieser Sonderzeichen in den Zeichensatz „Times“ bzw. „Times New Roman“. Die Ligaturen „Æ“, „æ“, „Œ“ und „œ“ werden aufgelöst, „Ø“ und „ø“ werden zu „Ö“ und „ö“ gewandelt.
Andere Zeichen – z.B. Vokale mit Akzenten – können eigentlich nur in Fremdwörtern vorkommen. Daher setzt MacFrakturix Wörter, in denen diese Zeichen vorkommen, komplett in den Zeichensatz „Times“.
Sofern ein prinzipiell doppeldeutiges Wort (wie „Wach-stube“ oder „Wachs-tube“) gefunden wird, wird der Anwender gefragt und muß selber entscheiden, was gerade passend ist.
Nach erfolgter Umwandlung kann man den Text über die Zwischenablage wieder in die Textverarbeitung zurückkopieren und ggfs. weiterbearbeiten. Man kann die Arbeit auch als Text-Datei (im „rich-text-Format“) sichern, die in andere Programme wie zum Beispiel InDesign importiert werden kann.
Neben den DS-Druckschriften gibt es von Delbanco Frakturschriften auch digitalisierte deutsche Schreibschriften. Die „DSHermersdorf“, „DSRudolfKochKurrent“, „DSKurrent“, „DSKraft“ (in zwei Schnitten), „DSSütterlin“ und „DSGrossmuetterchen“ (weitere in Vorbereitung) enthalten deutlich mehr „Schlußbuchstaben“, Zeichen, die am Wortende ein anderes Aussehen haben als innerhalb eines Wortes. Um ein möglichst authentisches Schriftbild zu erreichen, gibt es zudem eine große Anzahl zusätzlicher „Ligaturen“. Auch das wird bei der Umsetzung von MacFrakturix beachtet.
Eine Sonderstellung hat die „DSEnsisheim“, eine nach einem 1588 in Ensisheim im Elsaß geschriebenen Brief digitalisierte Handschrift. Sie enthält über die Besonderheiten der Schreibschriften hinaus noch weitere Sonderzeichen, die ebenfalls bei der Umwandlung Berücksichtigung finden.
• Voraussetzungen
Da MacFrakturix genau auf die Schriften der Firma Delbanco ◊ Frakturschriften abgestimmt ist, benötigt er zur Arbeit mindestens eine dieser DS-Frakturschriften. Sofern Sie noch keine DS-Schriften erworben und in Ihrem System installiert haben, können Sie zum Ausprobieren die beiliegende „DSNormalFraktur Regular“ verwenden. Zudem wird die „Times“ bzw. „Times New Roman“ benötigt; aber die ist ja in jedem System vorhanden.
MacFrakturix in Version 2.x läuft ausschließlich auf Intel-Macs ab System 10.7.x. Außerdem setzt MacFrakturix DS-Schriften im „Open Type Font“-Format („.otf“) voraus, die seit 2013 von Delbanco ◊ Frakturschriften erhältlich sind.
Zur Installation legen Sie den MacFrakturix-Ordner bitte in den Programme-Ordner in Ihrem System.
Beim ersten Start von MacFrakturix unter Mac OS 10.8 (und neuer) werden Sie möglicherweise darauf hingewiesen, daß dieses Programm von keinem von Apple zertifizierten Entwickler stammt. In diesem Fall klicken Sie mit der rechten Maustaste (bzw. mit gedrückter ctrl-Taste) auf das MacFrakturix-Programmsymbol und wählen im erscheinenden Menue die Option „Öffnen“. Wieder erscheint eine Warnmeldung, doch diesmal haben Sie die Möglichkeit, das Programm trotzdem zu starten.
Sofern Sie noch keine DS Schriften besitzen, muß die beiliegende Schrift installiert werden. Dazu öffnen Sie das Programm „Schriftsammlung“ im Programme-Ordner. In der Schriftsammlung wählen Sie den Menuepunkt „Ablage / Schriften hinzufügen“. Sie werden aufgefordert, eine Datei auszusuchen und Sie wählen die im MacFrakturix-Ordner befindliche „DSNormal-Fraktur“ aus. Sobald die Schrift installiert ist, kann MacFrakturix gestartet werden.
Die Bedienung ist denkbar einfach und erklärt sich (hoffentlich) weitgehend selbst. Wenn Sie dennoch Fragen haben oder etwas genauer wissen wollen, so können Sie per Klick auf den gleichnamigen Knopf die „Hilfe“ aufrufen. Durch Doppelklick auf den gewünschten Eintrag im Inhaltsverzeichnis gelangen Sie in das entsprechende Kapitel. Sie könnten natürlich auch ins Handbuch blicken…
In das Textfenster des MacFrakturix wird ein Antiqua-Text über die Zwischenablage kopiert.
MacFrakturix geht davon aus, daß die im ursprünglichen Text verwendete Antiqua-Schrift der Standard-Belegung entspricht – also keine DS-Schrift!
– Im Menu „Fraktur-Zeichensatz“ wählt man unter den installierten DS-Schriften die gewünschte aus. Hier werden ausschließlich die installierten DS-Schriften dargestellt. Alles andere würde auch keinen Sinn ergeben. Außerdem werden seit Version 2.0 hier die Schrift-Familien angezeigt, nicht mehr die einzelnen Schrift-Schnitte.
– Unter „Größe“ kann man die voreingestellte Größe des Textes ändern sowie die Textgröße eines ausgewählten Text-Blockes festlegen. Nach der hier eingestellte Textgröße richtet sich die „einheitliche Textgröße“, sofern diese Option angewählt ist.
– „Tabellenziffern“: Alle DS-Druckschriften enthalten zwei Sätze Ziffern. Davon ist der erste üblicherweise proportional. Der zweite Ziffern-Satz ist meist nichtproportional (d.h.: hier haben alle Ziffern dieselbe Breite) zur Verwendung z.B. in Tabellen. Wenn die Option „Tabellenziffern“ angeklickt ist, setzt MacFrakturix alle Ziffern in den zweiten Ziffernsatz um, der aber, wie gesagt, in den meisten Fällen ein nichtproportionaler Ziffernsatz und damit für Textsatz eher ungeeignet ist.
– „Text in schwarz“: Ist diese Option angewählt, dann bekommt der gesamte gewandelte Text die Textfarbe „schwarz“.
– „Einheitl. Textgröße“: Ist diese Option angewählt, so erhält der gesamte gewandelte Text die unter „Größe“ ausgewählte Textgröße.
– „Antiqua -> Fraktur“: Wenn Sie auf diesen Button klicken, oder wenn Sie im Menue „Konvertieren / Antiqua -> Fraktur“ wählen, wird der Text in den ausgewählten DS-Zeichensatz umgewandelt. Das kann je nach Umfang des Textes etwas dauern, denn es gilt, viel – sehr viel! – zu prüfen und zu ersetzen.
Lassen Sie sich bitte nicht davon verunsichern, daß MacFrakturix für einige Zeit nicht mehr zu reagieren scheint. Es ist wirklich ein gewaltiges Arbeitspensum zu bewältigen!
Sinnvollerweise sollten Sie mit überschaubaren Textabschnitten (z.B. eine Seite DIN A4 in bei einer Textgröße von 10 - 12 Pkt.) arbeiten, da die Verarbeitungsdauer exponentiell zum Textumfang steigt!
Sofern der umzuwandelnde Textblock einen Umfang vom mehr als 5.000 Zeichen hat, wird dem Anwender eine Warnmeldung gezeigt, denn unter Mac OS X 10.10.x kann es bei größeren Textblöcken dazu kommen, daß MacFrakturix unerwartet beendet wird.
Da ein Text sinnvollerweise nur einmal von Antiqua in Fraktur umgewandelt werden kann, kann man diesen Button zwar erneut anklicken – dann heißt er übrigens „Fraktur -> Fraktur“. Doch bei einem zweiten oder folgenden Mal wird der Text nicht erneut umgewandelt. Stattdessen wird alles, was schon in Fraktur ist, in den dann gewählten Zeichensatz gesetzt. Dabei werden bei Bedarf die zusätzlichen Umwandlungen für Schreibschriften und für die „DSEnsisheim“ durchgeführt. Auch die Verwendung von Tabellenziffern wird beachtet und ggfs. noch nachträglich durchgeführt bzw. rückgängig gemacht.
Die Umwandlung ist nur in der Richtung von geringerer zu höherer Komplexität der Umwandlung möglich:
Antiqua → Druckschrift → Schreibschrift → Ensisheim
Innerhalb der Druck- und Schreibschriften ist eine Umwandlung in eine andere Schrift derselben Kategorie möglich. Doch die zusätzlichen Veränderungen für Schreibschriften und insbesondere für die DSEnsisheim werden nicht wieder rückgängig gemacht. Deshalb wird dieser Button z.B. dann deaktiviert, wenn der Text bereits in eine Schreibschrift umgewandelt ist und Sie dann eine Druckschrift auswählen.
– „Alles zurück!“: Mit einem Klick auf diesen Button können Sie alle vorgenommenen Veränderungen wieder rückgängig machen und zum letzten Stand des Textes vor der ersten Umwandlung zurückkehren.
– „Neuer Text“: Damit wird der Inhalt des Text-Feldes gelöscht. Es wird vorher gefragt, ob der vorhandene Text gesichert werden soll. Um den Inhalt des Textfeldes zu löschen, kann man auch den gesamten Inhalt des Text-Feldes auswählen und mit der Rückschritt-Taste („Backspace“) löschen. Bei dieser zweiten Vorgehensweise gibt es jedoch keine Rückfrage.
– „Copy“: Ein Klick auf diesen Button kopiert den Inhalt des gesamten Textfeldes in die Zwischenablage. Alternativ könnten Sie auch Befehl + „a“ (alles auswählen) und dann Befehl +„c“ (Kopieren) eingeben.
– „Ablage / Sichern als“: Hier können Sie den Inhalt des Textfensters in eine „.rtf“-Datei speichern. Diese Datei können Sie in anderen Programmen wie z.B. Pages öffnen oder in InDesign – über „Ablage / Platzieren“ – importieren.
Die beiden Funktionen „Konvertieren / Sperren“ und „Konvertieren / Rückwandlung in Antiqua“ bzw. „Konvertieren / Alles Antiqua“ sind nur in einem bereits umgewandelten Text und auch nur dann aufrufbar, wenn ein Textabschitt (es kann natürlich auch der gesamte Text sein) selektiert ist. Beide Funktionen sind außerdem nur auf Druckschriften anwendbar, nicht auf Schreibschriften.
Bei den üblicherweise auf Computern installierten Schriften kann man davon ausgehen, daß es von jeder Schrift eine Reihe von Schnitten gibt. Zu beinahe jeder Schrift gibt es einen „normalen“, einen „fetten“, einen „kursiven“ und einen „fett-und-kursiven“ Schnitt. Um Textteile hervorzuheben wird dann einfach ein Stück (je nach Geschmack) fett oder kursiv oder fett-und-kursiv gesetzt.
In Frakturschriften gibt es längst nicht für jede Schrift so viele verschiedene Schnitte. Eine der wenigen Formen der Hervorhebung ist das Sperren. Dafür müssen zuerst die meisten Ligaturen aufgelöst werden, nur „ch“, „ck“, und „tz“, die sogenannten „Zwangsligaturen“, bleiben erhalten. Die Ligatur „st“ wird aufgelöst jedoch nicht gesperrt. So wurde es zumindest im Bleisatz praktiziert. Auch die Lang-s-Rund-s-Ligatur müßte im Prinzip aufgelöst nicht jedoch gesperrt werden.
Manche Wörter sollten besser, auch wenn sie kein Sonderzeichen enthalten, nicht in Fraktur sondern in Antiqua gesetzt sein. Dies gilt z.B. für englische bzw. amerikanische Firmennahmen, insbesondere, wenn es sich um Abkürzungen oder komplett in Großbuchstaben gesetzte Begriffe handelt. Normalerweise würde man in der Textverarbeitung einen solchen Begriff auswählen und einfach die Schrift „Times“ wählen. Doch bei der Verwendung von DS-Schriften müssen vorher natürlich die Ligaturen und Sonderzeichen aufgelöst werden. Deshalb bietet MacFrakturix für die Rückwandlung von Fraktur in Antiqua eine eigene Funktion an.
– „Konvertieren / Sperren“: Wenn Sie diesen Menue-Punkt auswählen, übernimmt MacFrakturix für Sie die Auflösung der Ligaturen und sperrt den ausgewählten Abschnitt, indem es zwischen den einzelnen Buchstaben Klein-Leerzeichen einfügt. Dabei gibt es zwei kleine Abweichungen von den oben genannten Regeln: Weil der Unterschied zwischen einem aufgelösten jedoch nicht gesperrten „st“ und einer st-Ligatur nur minial ist, bleiben neben den Zwangsligaturen sowohl die st-Ligatur als auch die Lang-s-Rund-s-Ligatur erhalten.
Aber Achtung: Die Sperrungen müssen im fertigen Text auf jeden Fall kontrolliert werden!
Außerdem können sich bei weiteren Umwandlungen Fehler ergeben. Wird ein Text mit Sperrung(en) von einer Druck- in eine Schreibschrift gewandelt, so werden vorher alle Klein-Leerzeichen entfernt. Doch bei der Sperrung wurden (soweit vorhanden) normalerweise benötigte und eigentlich gesetzte Ligaturen aufgelöst. Diese können nicht so einfach wieder hergestellt werden.
– „Konvertieren / Auswahl –> Antiqua“: Wenn Sie diesen Menue-Punkt auswählen, wird ein schon in eine DS-(Druck-)Schrift umgewandelter Text wieder in Antiqua zurückwandelt. Die Rückwandlung in Antiqua funktioniert ebenso wie das Sperren nur bei Druck- und nicht bei Schreibschriften.
Bei der Rückwandlung in Antiqua werden übrigens alle (!) Sperrungen im Text rückgängig gemacht, nicht nur die im ausgewählten Textabschitt. Da aber – wie gesagt – nur die Klein-Leerzeichen entfernt, ggfs. zum Zwecke der Sperrung aufgelöste Ligaturen jedoch nicht wieder hergestellt werden, können sich Fehler ergeben, sofern es (auch) in dem Teil des Textes Sperrung(en) gab, der nicht in Antiqua zurückgewandelt wurde.
Wenn man den gesamten Text in Antiqua zurückwandeln möchte, so kann man entweder den gesamten Text auswählen und dann „Auswahl -> Antiqua“ wählen oder gleich „Alles Antiqua“ anklicken. Einen komplett in Antiqua zurück gewandelten Text kann man übrigens ganz neu in eine DS-Schrift umwandeln lassen. Einfacher ist es, den ursprünglichen Text über „Alles zurück!“ wiederherzustellen.
Verwenden Sie bitte ausschließlich DS-Schriften im „.otf“-Format! Alles andere muß zu Fehlern führen.
Bitte arbeiten Sie mit überschaubaren Textabschnitten, da die Verarbeitungsdauer mit größeren Datenmengen exponentiell steigt. Mit meinem aktuellen Rechner beträgt die Umwandlungszeit pro Zeichen ca. 0,5 Millisekunden bei einem Textumfang von ca. 1.000 Zeichen. Bei einem Text von ca. 50.000 Zeichen beträgt die Umwandlungszeit pro Zeichen mehr als 13 Millisekunden. – Der Text von einer DIN A 4-Seite bei einer Schriftgröße von 10 - 12 Punkt ist eine sehr sinnvolle Einheit.
MacFrakturix ist ein Konvertierprogramm, keine Textverarbeitung. Es soll als Ergänzung für die verschiedenen Text- und Layout-Programme dienen und will diese nicht ersetzen. Text kann – wie oben beschrieben – in das MacFrakturix-Fenster kopiert und dort bearbeitet werden. Danach aber sollte der Text wieder auf einem dieser Wege zurück in das Text- und Layout-Programm kopiert und dort weiter bearbeitet werden. Im Text-Fenster von MacFrakturix können zwar einfache Eingaben gemacht werden. Aber für typografische Feinheiten ist dieses Programm weder geeignet noch gedacht.
• Wenn MacFrakturix mit seiner Arbeit fertig ist
… und Sie den umgewandelten Text in ihrem Textverarbeitungs- oder Layoutprogramm importiert haben, bleibt für Sie noch einiges zu tun. Damit das Ergebnis auch Ihren Erwartungen entspricht, beachten Sie bitte folgende Hinweise:
– Bitte lassen Sie konvertierten Text nicht durch eine automatische Silbentrennung trennen. Dabei kann eigentlich nur Unsinn herauskommen.
– Auch wenn keine automatische Silbentrennung verwendet wird, kann es passieren, daß ein Rund-s am Ende eines Wortes in die neue Zeile gerückt wird. Das hängt damit zusammen, daß sich das Rund-s auf dem Platz befindet, wo eigentlich das „+“ liegt. Dieses Zeichen wird nicht als Buchstabe angesehen und deshalb – sofern nötig – in eine neue Zeile gesetzt. In diesem Fall kann man vor dem betreffenden Wort eine Zeilenschaltung (bzw. „Shift“ und „Zeilenschaltung“ – weil es ja nur ein Zeilen-Umbruch und kein Absatz-Umbruch sein soll) einfügen oder per Hand eine Silbentrennung durchführen.
– Auch eine ggfs. installierte automatische Textkorrektur können Sie nicht mehr verwenden, wenn der Text von MacFrakturix konvertiert worden ist. Prüfen Sie statt dessen lieber vor der Konvertierung, denn Rechtschreibfehler im Antiqua-Text führen unter Umständen zu einer fehlerhaften Umwandlung des Textes.
– Wörter, die entsprechend den neuen Rechtschreibregeln nicht mehr mit „ß“, sondern mit „ss“ eingegeben werden (z.B. „dass“), erscheinen folgerichtig mit „Lang-s-Rund-s-Ligatur“. Wenn die bisherige Schreibweise eingegeben wird, erscheint das betreffende Wort natürlich auch in Fraktur mit „ß“.
– Eigennamen, die den Rechtschreibregeln oft nicht entsprechen, müssen in jedem Fall nachgesehen und ggfs. per Hand bearbeitet werden. Das gleiche gilt für Fremdwörter.
– Abkürzungen, die komplett in Großbuchstaben gesetzt sind, erfordern, in Schreibschrift gesetzt, jeweils die entsprechenden Endbuchstaben. Für MacFrakturix ist das jedoch nicht zu erkennen. Wenn Sie diese Buchstaben nicht von Hand setzen wollen, so müssen Sie die Großbuchstaben vor der Umwandlung durch Punkte oder Leerzeichen trennen und diese Zeichen nach der Konvertierung wieder entfernen.
– Die Raute im Firmennamen Delbanco ◊ Frakturschriften ist den DS-Druck-Schriften vorhanden, nicht jedoch in den Schreibschriften. Bei der Umwandlung in eine DS-Schreibschrift wird aus der Raute ein „V“. Dieser Fehler läßt sich leider nicht vermeiden.
– Bitte versuchen Sie nicht, einen bereits in eine DS-Schrift umgewandelten Text in das MacFrakturix-Fenster zu kopieren, um diesen in eine andere DS-Schrift oder zurück in einen Antiqua-Text umzuwandeln. Das kann nicht gut gehen!
Abschließend: Benutzen Sie die Funtion „Sperren“ und „Rückwandlung in Antiqua“ aus den oben genannten Gründen bitte mit Zurückhaltung. Grundsätzlich wird geraten, alle konvertierten Texte aufmerksam zu überprüfen.
Über den Menuepunkt „MacFrakturix / Einstellungen“ kann man ein paar Voreinstellungen festlegen. Von Haus aus sind alle drei Optionen übrigens nicht ausgewählt.
– „Text nach der Umwandlung automatisch in die Zwischenablage kopieren.“ Das macht die Sache etwas bequemer, wenn mehrere einzelne Abschnitte nacheinander umgewandelt und in ein anderes Dokument übernommen werden sollen.
– „Zuletzt verwendete DS-Schrift merken.“ Wenn man überwiegend ein und dieselbe Schrift verwendet, dann ist diese Voreinstellung hilfreich: MacFrakturix merkt sich die zuletzt im Menue „Frakturzeichensatz“ ausgewählte Schrift, wenn das Programm geschlossen wird.
– „Größe des MacFrakturix-Fensters merken.“ Die Größe des MacFrakturix-Fensters orientiert sich immer noch an der Bildschirmgröße des PowerBook 190, mit dem ich vor ca. 20 Jahren gearbeitet habe. Wenn Sie das Fenster lieber größer hätten – und das auch beim nächsten Programmstart –, dann vergrößern Sie das Fenster und wählen diese Option aus.
Ein ganz herzlicher Dank gilt dem Erfinder des Ligaturix, Hans-Georg Soldat, der mir freundlicherweise seine Programmdokumentation zur Verfügung gestellt hat. Diese Vorarbeit konnte zwar nicht unverändert übernommen werden, weil die Voraussetzungen bei PC und Mac sehr unterschiedlich sind. Doch Soldats Werk ist die ausgeklügelte und anscheinend jede (!) Ausnahme berücksichtigende Reihenfolge, in der Ligaturen gesetzt und Sonderzeichen bearbeitet werden müssen. In dieser Hinsicht folgt der MacFrakturix dem Ligaturix so genau wie möglich. EIn herzlicher Dank gilt auch Samuel Soldat, der mir nach dem Tod seines Vaters den letzten Stand des Programmtextes zur Verfügung gestellt hat.
Obwohl MacFrakturix ausprobiert ist und nach bestem Wissen keine Fehler enthält: Die Benutzung des Programms geschieht ausdrücklich auf eigene Gefahr.
Dasselbe gilt für das Handbuch: Die Informationen sind nach bestem Wissen zusammengetragen, trotzdem kann es Fehler oder Irrtümer enthalten; auch dafür schließt der Autor jede Haftung aus. Wer das Programm oder das Handbuch dennoch nutzt, tut es ausdrücklich auf eigene Gefahr.
…bedeutet, daß man MacFrakturix kostenlos aus dem Internet laden und in Ruhe ausprobieren darf. Trotzdem gilt: Bei regelmäßiger Benutzung ist ein Sharewarebetrag von 15 Euro auf das Konto des Autors zu überweisen.
Die Bankverbindung lautet:
Kto.-Inhaber: Rüdiger Jung
IBAN: DE43 3506 0190 4061 7000 19
BIC: GENODED1DKD
Bitte geben Sie auf der Überweisung Ihren Namen und Ihre Adresse an. Am besten schreiben Sie mir zudem eine eMail oder eine Postkarte – meine Adresse finden Sie auf der zweiten Seite dieses Handbuches oder unten. Wer seinen Sharewarebetrag entrichtet und sich beim Autor unter Angabe seiner eMail-Adresse registrieren läßt, wird informiert, wenn eine neue Version des MacFrakturix erscheint. Registrierte Anwender können das gedruckte Handbuch auf Wunsch zum Selbstkostenpreis zugeschickt bekommen.
Die Weiterentwicklung vom MacFrakturix lebt von Ihren Nachrichten über (immer noch) falsch gesetzte Wörter, außerdem von Fehlerbeschreibungen, Verbesserungsvorschlägen, von Lob und Kritik und nicht zuletzt davon, daß Sie die Sache mit der Shareware ernst nehmen und ich nicht zu sehr draufzahlen muß, um Ihnen dieses Werkzeug zur Verfügung stellen „zu dürfen“.
Alle Rechte an MacFrakturix – mit Ausnahme des zugrundeliegenden Programmtextes des Ligaturix – sowie alle Rechte an diesem Handbuch liegen beim Autor. Das Programm darf in keiner Weise verändert oder rückübersetzt werden.
Die Rechte an der dem Programm beiliegenden DSNormal-Fraktur liegen natürlich bei der Firma Delbanco Frakturschriften.
Bitte beachten Sie: In dieser Anleitung wird aus Gründen der Information auf Warenzeichen Bezug genommen, die nicht ausdrücklich als solche ausgewiesen sind. Aus dem Fehlen einer Kennzeichnung kann also nicht geschlossen werden, daß ein Name frei von Rechten Dritter ist. Apple, Mac und Mac OS X beispielsweise sind – meines Wissens – geschützte Warenzeichen von Apple.
Die Weitergabe des Programmes ist – unter den unter „Grundsätzliches“ genannten Bedingungen – gestattet und erwünscht, solange sie für den Empfänger kostenlos ist und alle Dateien zusammen und unverändert bleiben. Jede Veröffentlichung bedarf der vorherigen schriftlichen Genehmigung des Autors.
Anhang:
Tabelle 1
ƒ, ™, ¢, ¥, |, ¿, , ®, ¡, µ, {, }, $, £, ∑, Ω, ∏, _, ª, º, , ≤, ≥, √, ∆, ¬
Diese Zeichen werden in den Zeichensatz „Times“ übertragen, weil sie in DS-Schriften nicht (bzw. nicht in allen DS-Schriften) vorhanden sind.
Tabelle 2
á, à, â, å, Å, Á, À, Â, é, è, ê, É, È, Ê, í, ì, î, Í, Ì, Î, ó, ò, ô, Ó, Ò, Ô, ú, ù, û, Ú, Ù, Û, õ, ã, ç, Ç
Wenn diese Zeichen im Antiqua-Text vorkommen, wird jeweils das ganze Wort als Fremdwort angesehen und von MacFrakturix in den Zeichensatz „Times“ übertragen.
MacFrakturix ist ein Programm von
Rüdiger Jung
Meisenweg 28
48734 Reken
http://www.macfrakturix.de
email: info@macfrakturix.de
DS-Schriften gibt es bei Delbanco ◊ Frakturschriften
Inhaber Klaus-Dieter Stellmacher
03051 Cottbus, Parzellenstraße 11a
web: http://www.delbanco-frakturschriften.de
email: info@delbanco-frakturschriften.de
Der Ligaturix (für PC) ist von
Hans-Georg Soldat († 2012)
http://www.ligaturix.de
© Januar 2000 - September 2015, Rüdiger Jung